Bei der ersten Zusammenkunft der Geschichte zwischen dem
UEFA-Exekutivkomitee und der Schiedsrichterkommission am Donnerstag in Nyon,
Schweiz, wird eingehend die Lage der auf europäischer Ebene praktizierenden
Schiedsrichter besprochen.
Schlüsselthemen Im Haus des Europäischen
Fußballs treffen sich altgediente Verwalter des europäischen Fußballs mit der
früheren, sehr erfahrenen europäischen Schiedsrichterelite, um etliche
Schlüsselthemen zu diskutieren. Auf der Agenda stehen unter anderem die Leistung
der Schiedsrichter - wie Schiedsrichter besser auf spezielle Turniere
vorbereitet werden können und ob technische Innovationen den Unparteiischen bei
der Ausübung des Jobs helfen könnten.
Berufung von
Schiedsrichtern Ein weiteres Thema ist auch die Berufung von
Schiedsrichtern und ein Vorschlag der UEFA, feste Schiedsrichter-Trios
beziehungsweise Schiedsrichtergespanne, die aus einem Schiedsrichter und einem
Assistenten gleicher Nationalität und einem geprüften zweiten Assistenten
bestehen, einzuführen. Außerdem wird darüber beraten, ob die UEFA für
Großveranstaltungen ausgewählte Schiedsrichter aus anderen Ländern zulassen
soll, oder ob der europäische Dachverband für solche Ereignisse lieber eine
Gruppe von Berufsschiedsrichtern aufstellen sollte.
Passives Abseits Die Fußballregularien
sind ein weiterer Diskussionspunkt auf der Tagesordnung. Dabei sollen Bereiche
wie passives Abseits, Einwechslungen und technische Hilfsmittel für
Schiedsrichter in Aktion erörtert werden. Bei einem kürzlichen Treffen des
UEFA-Spielerausschusses, an dem zahlreiche Fußballstars der jüngsten Geschichte
teilnahmen, wurde die Forderung nach klaren Richtlinien für passives Abseits
laut, und es wurde diskutiert, ob ein Spieler in bestimmten Situationen
tatsächlich das Spiel stört.
Entwicklung und Ausbildung "Das
Exekutivkomitee begrüßt dieses Treffen ebenso sehr wie die
Schiedsrichterkommission", so Jacob Erel, Leiter der UEFA-Wettbewerbsabwicklung.
"Die Schiedsrichterkommission würde sich freuen, wenn das Exekutivkomitee in die
Schiedsrichterentwicklung und das Ausbildungsprogramm unserer Organisation mehr
Einblick bekommen würde."
UEFA aktiv "Die UEFA ist bei unserer
Zusammenarbeit hinsichtlich der Schiedsrichterausbildung überaus aktiv. Die
Tatsache, dass für die Entscheidungsspiele der letzten [FIFA-] Weltmeisterschaft
europäische Schiedsrichter berufen wurden, spricht für ihre Qualität. In der
UEFA Champions League sammeln sie wertvolle Erfahrung. Das gesamte System,
darunter Seminare und Kurse, ist auf ihre Weiterentwicklung ausgerichtet."
Zusätzlich zu den jährlichen Weiterbildungen und Seminaren für Schiedsrichter
und ihre Assistenten werden junge Schiedsrichter in Europa durch ehemalige
unparteiische Experten als Teil des UEFA-ambitionierten
"Talente-und-Mentoren-Programms" ausgebildet.
Gute Gelegenheit "Ich glaube, das ist eine
sehr gute Gelegenheit für uns", sagte der Vorsitzende der
Schiedsrichterkommission, Volker Roth, ehemals in der deutschen Bundesliga
tätig. "Es freut mich zu sehen, dass sich das Exekutivkomitee für unsere Belange
interessiert. Es gibt viele wichtige Dinge, die geklärt werden müssen,
insbesondere im Hinblick auf die Europameisterschaft im nächsten Jahr in
Portugal. Wir müssen dafür sorgen, dass beide Institutionen gleicher Meinung
sind."
Wichtiger Rückhalt "Der europäische
Standard für Schiedsrichter ist sehr hoch. Trotzdem können wir uns nicht
zurücklehnen und die Hände in den Schoß legen. Jeden Tag muss es etwas vorwärts
gehen und es ist wichtig zu wissen, dass wir bei unserer Arbeit Rückhalt vom
Exekutivkomitee haben."
Schiedsrichter-Revision Als Teil einer
allgemeinen Revision von Schiedsrichterorganisationen in jedem der 52
UEFA-Mitgliedsländer werden beim Treffen Berichte über Besuche von
UEFA-Schiedsrichterfunktionären bei verschiedenen Nationalverbänden gehört.
Stolz auf die Arbeit der UEFA "Ich bin
stolz auf das, was die UEFA für die Schiedsrichter geleistet hat", sagte Erel.
"Wir beschäftigen uns gleichzeitig intensiv mit weiblichen Unparteiischen und
Futsal-Schiedsrichtern, und ich denke, dass dieses Treffen dem Exekutivkomitee
einen guten Überblick über die Fortschritte geben wird." |