Die UEFA berät derzeit über die Installierung von
Schiedsrichter-Gespannen aus einem Land - und dies für alle Wettbewerbe,
darunter auch die UEFA EURO 2004™ in Portugal. Erstes
Treffen Das Thema führte bereits im Anschluss an die letztjährige
FIFA-Weltmeisterschaft in Südkorea und Japan zu großen Diskussionen. Nun war es
eines von verschiedenen Themen, über die beim ersten Treffen zwischen dem
UEFA-Exekutivkomitee und der UEFA-Schiedsrichterkommission im Haus des
Europäischen Fußballs in Nyon/Schweiz am Donnerstag intensive Debatten geführt
wurden. Vorsitz der Tagung hatte UEFA-Präsident Lennart Johansson.
Klares Bild Leitende Fußball-Angestellte
und ehemalige Top-Schiedsrichter aus ganz Europa berieten sich für drei Stunden,
um dem Exekutivkomitee ein klares Bild von der Arbeit zu geben, die derzeit von
der europäischen Schiedsrichtergemeinde geleistet wird. Außerdem sollte eine
Grundlage für Diskussionen beider Partein gelegt werden, um sich auf mögliche
Verbesserungen zu verständigen. Ernster Gedanke Die
Ansetzung von Schiedsrichter-Gespannen aus verschiedenen Kontinenten führte bei
der Weltmeisterschaft im letzten Sommer zu Kontroversen. Deshalb erwägt der
europäische Fußballdachverband, in Zukunft nur noch Schiedsrichter-Gespanne aus
demselben Land für die Spiele der UEFA-Wettbewerbe anzusetzen, um konstante
Schiedsrichterleistungen zu erreichen. Gutes
Verständnis Bei der Tagung wurden Meinungen deutlich, dass man
Schiedsrichter-Gespanne zusammen trainieren lassen wolle, damit diese ein gutes
Verständnis füreinander entwickeln. So könne man Kommunikationsprobleme oder
Missverständnisse bei Interpretationen, die in der Vergangenheit aufgetreten
waren, erheblich verringern. Schiedsrichter-Gespanne aus denselben Ländern
kommen bereits in den Vereinswettbewerben (UEFA Champions League und UEFA-Pokal)
der UEFA zum Einsatz. Sowohl das Exekutivkomitee als auch die
Schiedsrichterkommission stimmten zu, dass man das Vorhaben für die im nächsten
Sommer anstehende UEFA-Europameisterschaft in Portugal anvisieren sollte.
Technische Erneuerungen Ein weiteres Thema, zu dem
es viele Meinungen gab, war die Nützlichkeit von technischen Erneuerungen wie
beispielsweise Sensoren an den Toren, um den Schiedsrichtern die Entscheidung
leichter zu machen, ob der Ball nun die Torlinie überquert hat oder nicht. So
gab es die Meinung, dass technische Unterstützung für die Schiedsrichter eine
wichtige Hilfe sei, um Entscheidungen auf dem Feld zu treffen. Andere waren der
Meinung, dass man auch Schiedsrichtern mal einen Fehler zugestehen solle und
Technologien einen wichtigen menschlichen Aspekt aus dem Spiel vertreiben
würden. Man stimmte darin überein, dass die UEFA dem Thema weiterhin offen
gegenüberstehen sollte. Weiterhin werde man sinnvolle technische Erneuerungen,
die für die Zukunft nützlich sein könnten, genau
beobachten. Schiedsrichter-Prüfung In Nyon wurde
auch über verschiedene Bereiche der Fußballregeln diskutiert, unter anderem auch
über das umstrittene "passive Abseits". Anhand der verschiedenen Meinungen, die
aufkamen, wurde klar, dass man zu diesem Thema noch viel zu klären hat, bevor
eine Lösung gefunden werden kann. Zusätzlich präsentierte die
Schiedsrichterkommission die Zwischenergebnisse der anhaltenden Prüfungen bei
den 52 Fußballverbänden. Ziel sei es, die Einheitlichkeit von
Schiedsrichterbehören und Standards innerhalb der ganzen Fußballfamilie zu
verbessern. Hoher Maßstab Bei der Tagung stimmte
man überein, dass der Standard der europäischen Schiedsrichter sehr hoch sei,
aber dass man sich auf den Lorbeeren nicht ausruhen solle. Die Schiedsrichter in
Europa erhalten von der UEFA weitgehende Unterstützung, besonders durch von
Experten geleitetes Konditionstraining und regelmäßige Ausbildung sowie durch
Anleitungskurse. Der UEFA-"Talente und Mentor"-Kurs, in dem junge Schiedsrichter
Unterstützung von ehemaligen europäischen Top-Schiedsrichtern erhalten, wurde
von den Mitgliedern des Exekutivkomitees als Teil der Schiedsrichterentwicklung
besonders gelobt. Medien-Training Spezielle
Vorbereitungen für Großereignisse wie die EURO 2004™ in Portugal, zu denen die
Schiedsrichter auch ein spezielles Training für den Umgang mit den Medien
erhalten sollen, werden auch weiterhin Bestand haben. Regelmäßige Beurteilungen
und strenge Bewertungen der Leistungen aller Schiedsrichter formen eine Basis,
um der UEFA die Qualität zu sichern, mit der die europäischen Schiedsrichter es
weltweit zu Anerkennung und Respekt gebracht haben. |