In der Serie A ist er bekannt wie ein "bunter Hund". Auf der internationalen
Fußballbühne kennt ihn ebenfalls jedes Kind. Der Italiener Pierluigi Collina
gilt als der beste Schiedsrichter der Welt.
Europa rückt auch für die
Schiedsrichter immer enger zusammen: Ab der Saison 2004/2005 könnten
ausländische Spitzenschiedsrichter Partien in der Bundesliga leiten und deutsche
Unparteiische im Gegenzug in der englischen Premier League, der spanischen
Primera Division oder der Serie A in Italien aktiv werden. Dies sieht der
Vorschlag der Schiedsrichter-Kommission der Europäischen Fußball-Union (UEFA)
vor, der im Februar vom Exekutivkomitee des europäischen Dachverbandes
diskutiert wird. Internationale Erfahrung
"Das beabsichtigte Austauschprogramm ist dafür gedacht, den europäischen
Top-Schiedsrichtern wertvolle Erfahrungen zu verschaffen", begründete der
Uefa-Schiedsrichter-Manager Yvan Cornu den Vorstoß. Laut Antrag sollen zunächst
nicht mehr als zwei Partien pro Halbserie im Ausland gepfiffen werden. In der
ersten Phase des Programms soll der Austausch jeweils nur zwischen zwei Ländern
stattfinden.
Neben dem Spielleiter sollen drei weitere Offizielle zu einem Match reisen.
Zum Kreis der 27 Elite-Schiris zählen unter anderem Markus Merk
(Kaiserslautern), Pierluigi Collina (Italien) und Anders Frisk (Schweden).
Top-Schiedsrichter für Top-Spiele
Neben dem Gewinn von Erfahrungen in den anderen großen europäischen Ligen
sollen die einheimischen Unparteiischen auch bei besonders wichtigen oder
brisanten Spielen entlastet werden. "In gewissen Ligen nimmt der Druck auf die
Schiedsrichter ständig zu", sagt Cornu, "einen ausländischen Schiedsrichter für
diese Partien zu nominieren, wäre auch ein guter Schritt für weitere
Einheitlichkeit in ganz Europa zu sorgen."
Die Idee stammt von Volker Roth, DFB- und UEFA-Schiri-Chef:
"Es gibt in allen europäischen Spitzenligen brisante Spiele, die für einen
solchen Austausch in Frage kommen."
Für Deutschland gesetzt sind Markus
Merk, Herbert Fandel und Wolfgang Stark. Laut Roth, könnte das Experiment in
erster Stufe mit einem gegenseitigen Tausch zweier Länder starten: Merk, Fandel
und Stark pfeifen in Italien, Collina und Co. laufen in der Bundesliga auf. In Südkorea waren in der jüngeren Vergangenheit bereits einige DFB-Referees,
darunter Lutz Michael Fröhlich (Berlin), Edgar Steinborn (Sinzig), Hermann
Albrecht (Kaufbeuren), Peter Gagelmann (Bremen), Thorsten Kinhöfer (Herne) und
Detlef Scheppe (Wenden), in der dortigen K-League in Einsatz. Zwischen 1981 und
1990 gab es bereits einen regelmäßigen Austausch zwischen deutschen und
schweizerischen Schiedsrichtern.
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