Auch für die Schiedsrichter rückt die
Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland immer näher. Der Weltverband FIFA hat im
Hinblick auf die WM ein neues Projekt zur Aus- und Fortbildung der
Schiedsrichter gestartet. Vor der Endrunde in Deutschland werden die
Schiedsrichter weltweit erstmals 18 Monate lang beobachtet und geschult. Anfang
2005 wird die FIFA 46 Schiedsrichter benennen, die um die 30 Plätze, die in
Deutschland vergeben werden, kämpfen. Erstmals auch sollen die Plätze streng
nach Leistung und nicht nach einem Kontinental-Schlüssel vergeben werden.
UEFA hofft auf Europas Top-Referees
Deshalb macht sich die Europäische Fußball-Union (UEFA) Hoffnungen, dass
viele ihrer Champions-League-erfahrenen Top-Referees in Deutschland zum Einsatz
kommen. Schon 2002 hatte der Italiener Pierluigi Collina das WM-Endspiel
zwischen Deutschland und Brasilien gepfiffen; bei den Halbfinals waren Kim
Milton Nielsen (Dänemark; Brasilien - Türkei) und Urs Meier (Schweiz;
Deutschland - Südkorea) zum Einsatz gekommen.
Im ersten Quartal 2005 bereits werden die 46 Referees zu theoretischen
Schulungen und praktischen Übungen zusammengezogen, um die Messlatte im Hinblick
auf 2006 so hoch wie möglich zu legen. Danach werden sie systematisch und
bevorzugt in FIFA-Wettbewerben eingesetzt, wo sie jeweils auch unter Beobachtung
stehen und benotet werden. Die endgültige Bekanntgabe der Schiedsrichter, die
bei der Fußball-WM in Deutschland zum Einsatz kommen werden, erfolgt dann im
ersten Quartal 2006.
Blatter sucht "die besten Schiedsrichter der Welt"
FIFA-Präsident Joseph S. Blatter erläuterte das ehrgeizige Programm: "Dieser
Aufwand hilft uns, die besten Schiedsrichter der Welt zu finden, zu trainieren
und sie auf die Anforderungen der Leitung eines WM-Spiels vorzubereiten. Wir als
FIFA tun alles, um auch auf Schiedsrichterseite nur die Besten der Welt auf dem
Rasen zu haben."
Abgesehen von der WM bemühen sich FIFA und UEFA generell darum, die Qualität
der Schiedsrichterleistungen zu verbessern. Im Rahmen ihres Programms "Futuro
III" bietet die FIFA im Jahr 2004 allein 80 Fortbildungslehrgänge für
Schiedsrichter unter dem Motto "Lehrt den Lehrer" an.