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Quelle: www.focus.de
| 4. März 2005
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Schiedsrichter Marks im
Fokus der Ermittlungen
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Der Wett-und Manipulationsskandal nimmt immer größere
Ausmaße an: Zunächst wurde angenommen, dass es sich mit dem Ex-Schiedsrichter
Robert Hoyzer lediglich um einen Einzelfall handelt - ein "schwarzes Schaf". Nun
verdichten sich jedoch die Anzeichen, dass mit Dominik Marks (Stendal) ein
weiterer "Unparteiischer" in dem Skandal verwickelt ist. Der 29-Jährige wurde
bereits vor Wochen vom Kontrollausschuss gesperrt und sieht sich nun im Fokus
der Affäre. "Es stimmt einfach nicht, dass Herr Marks bereit ist, sich
von mir vernehmen zu lassen. Es besteht weiter dringender Tatverdacht", sagte
der Vorsitzende des DFB-Sportgerichts, Rainer Koch (Poing). Richter Koch hatte
beim ersten Teil der Verhandlungen am Donnerstag entschieden, dass die von Marks
geleitete Partie der Regionalliga Nord zwischen den Amateuren von Hertha BSC
Berlin und den Amateuren von Arminia Bielefeld vom 11. August 2004 (2:1) neu
angesetzt werden müsse. "Es besteht kein Zweifel daran, dass eine
Spielmanipulations-Abrede zwischen Herrn Marks, Herrn Hoyzer und einem der
Sapina-Brüder stattgefunden hat", begründete Koch sein
Urteil. "Solchen Machenschaften muss man einfach die Rote Karte
zeigen" Auch Bielefelds Anwalt Horst Kletke ließ keinen Zweifel
daran aufkommen, dass Marks zumindest ein kleines funktionierendes "Rädchen" im
größten deutschen Fußball-Skandal seit 34 Jahren sei. "Wer nichts zu verbergen
hat, würde sich in aller Regel äußern. Hoyzer hat ausgesagt, dass er Marks 7000
Euro vor dem Spiel übergeben hat. Da Hoyzer sein Spiel zwischen den Wolfsburger
Amateuren und Fortuna Düsseldorf in der Kombinationswette aber nicht erfolgreich
manipuliert hatte, musste Marks 1000 Euro an Hoyzer zurückzahlen. Das geschah
nach Angaben von Hoyzer am ovalen Küchentisch in Marks Wohnung. Ich glaube
nicht, dass man das alles in seiner Fantasie erfindet. Solchen Machenschaften
muss man einfach die Rote Karte zeigen", meinte Kletke. Marks:"Sollte
Hoyzer mich der Manipulation bezichtigen, dann lügt er" Allerdings
wehrte sich der 29 Jahre alte Marks, der nach Angaben von Hoyzer hohe
Steuerschulden hatte und sich deshalb in akuter Geldnot befand, auch am
Donnerstag noch in einem Schreiben an den DFB mit Händen und Füßen gegen die
Anschuldigungen und die vor drei Wochen verhängte Vorsperre seitens des
Verbandes. "Sollte Hoyzer mich der Manipulation bezichtigen, dann lügt er. Die
Vorwürfe von Hoyzer machen mich fassungslos. Ich habe ein reines Gewissen",
meinte der als Wirtschaftsprüfer tätige Marks. Nebulös bleiben dagegen weiter
die Vermutungen, dass auch der vom DFB vorläufig aus dem Verkehr gezogene
Bundesliga-Referee Jürgen Jansen in den Skandal verwickelt sein könnte. Eine
verabredete Manipulation beim von Jansen geleiteten Spiel
Kaiserslautern-Freiburg (3:0) konnte von Einspruchsführer Freiburg nicht
nachgewiesen werden. Hoyzer will nur vom Hören-Sagen von einer Verbindung
zwischen dem kroatischen Wett-Paten Ante Sapina, dem Dresdner
Schiedsrichter-Betreuer Wieland Ziller und Jansen gehört haben. Zwar bestätigte
Koch, es sei ein Urteil mit "Bauchschmerzen", ein Beweis gäbe es aber noch
nicht: "Es waren Anhaltspunkte da, die Frage war nur, ob das ausreicht." |
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