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13. Juni 2000

 

 

Jens Staudenmayer ist FIBA-Schiedsrichter

 

 

 

 

 

 

 

Jens Staudenmayer aus Berlin hat die FIBA-Prüfung bestanden. In Bondy bei Paris absolvierte er vom 17. bis 21. Mai mit weiteren zehn Kandidaten den Prüfungslehrgang erfolgreich. Jens Staudenmayer ist damit ein weiterer erfolgreicher FIBA-Absolvent aus der Berliner Schiedsrichtergilde.

Angefangen hat der Bank- und Diplomkaufmann, der ab Juli aus beruflichen Gründen in das Rhein-Main-Gebiet umziehen wird, seine Schiedsrichterkarriere in den 80´er Jahren. 1985 bestand er die C-Prüfung. Den B-Schein konnte Jens dann 1987 machen. Mit der Erfahrung aus vielen Regionalligaspielen schaffte er dann 1990 die A-Prüfung. In der zweiten Bundesliga erwarb er vier Jahre lang die Erfahrung, die ihn 1995 zum Erstliga-Schiedsrichter werden ließ. Neben seiner Tätigkeit als Schiedsrichter war er auch lange Jahre als Trainer bis zur 2. Liga aktiv. Diesen Erfahrungsschatz möchte Jens Staudenmayer nicht missen. "Es war für mich sehr lehrreich, auch den Blickwinkel als Trainer erfahren zu haben. Das hilft einem als Schiedsrichter sehr. Man kann sich leichter in die Situation der Trainer und Spieler hineinversetzen."

Zu dem Erwerb der FIBA-Lizenz hat Jens Staudenmayer seine eigene - und nebenbei bemerkt - sehr gute Einstellung. "Man ist jetzt zwar im Besitz der höchstmöglichen Schiedsrichterlizenz, aber international fängt man ganz von vorne an. Das ist so, als ob man gerade die Zugspitze erklommen hat und als nächstes den Mount Everest ohne Sauerstoffmaske besteigen muß". Für Staudenmayer ist klar, dass er weiter hart an sich arbeiten muß. "Wer sich nicht ständig selbstkritisch hinterfragt, wer nicht die Erfahrung jedes Spiels zur eigenen Verbesserung nutzt, der wird nie ein erfolgreicher Schiedsrichter."

Er weiß auch, dass man in das "Hobby" Schiedsrichter sehr viel Zeit investieren muß. Das haben ihm die Jahre seit 1985 gezeigt. Wöchentlich mindestens ein Spiel, insgesamt über 600 geleitete Begegnungen verbunden mit An- und Abreise, da kommt einiges zusammen. 30 Wochenenden im Jahr gehen im Regelfall schon dafür drauf. Glücklicherweise haben sich bisher seine Arbeitgeber immer sehr kulant gezeigt. Für internationale Einsätze wird dies vielleicht etwas schwieriger, es ist aber lösbar, wenn man im täglichen Job ebenfalls seine Leistung bringt. Auch das Privatleben wird ständig auf eine Belastungsprobe gestellt, Man benötigt viel Entgegenkommen des Lebenspartners bzw. der Familie. Seit dem letzten Jahr ist Jens Staudenmayer verheiratet.

Jens Staudenmayer ist neben seiner aktiven Schiedsrichtertätigkeit aber auch in der Verbandsarbeit aktiv. Im Berliner Basketball Verband kümmert er sich seit Jahren um die Finanzen. Als Banker eigentlich auch naheliegend. Seit 1994 bringt er diese Erfahrung in den Super-Cup mit ein. Auch bei der Damen-WM in Berlin und beim EuroStar-Spiel war Jens für die Finanzen verantwortlich.

Im Schiedsrichterwesen ist Jens ebenfalls sehr aktiv und zwar als Vorsitzender der IGBS (Interessengemeinschaft der Basketball Bundesliga-Schiedsrichter). Er weiß, dass die Probleme in Deutschland gegenüber den anderen europäischen Ligen nicht viel anders sind. Aber in der Gesamtententwicklung, so Jens, hinken wir doch etwas hinterher. "Wir müssen unseren Teil als Schiedsrichter dazu beitragen, dass das „Produkt Basketball“ in Deutschland weiter verbessert wird. In den Bundesligen insbesondere müssen wir qualitativ und quantitativ zulegen". Besonders liegt ihm daran, dass die Talententdeckung und -förderung schnell verbessert wird. Dies setzt nach seiner Meinung natürlich voraus, dass sich Schiedsrichter, DBB und Bundesligen darüber im Klaren sind, dass Aus- und Fortbildung zunächst Investitionen bedeuten, ehe man zahlbare Ergebnisse bekommt. 
Froh ist Jens darüber, im Jahr 1995 die Interessengemeinschaft der Schiedsrichter in den Bundesligen gegründet haben: "Hier konnten und können wir uns gegenüber DBB und Ligen Gehör verschaffen. Ich halte es persönlich für sehr wichtig, dass auch die Schiedsrichter als Bestandteil des Ganzen wahrgenommen werden, wenngleich sie nur eine untergeordnete Rolle spielen und sich selbst nicht zu wichtig nehmen dürfen." Ihm haben die letzten Jahre gezeigt, dass trotz aller unterschiedlichen Einzelinteressen der Vereine innerhalb der Ligen und auch der Schiedsrichter untereinander fast immer einvernehmliche Lösungen gefunden werden konnten. 

Zum Tagesgeschäft der Schiedsrichter in den Ligen vertritt der Neu-FIBA-Schiedsrichter die Meinung, dass man als Schiedsrichter grundsätzlich in jedem Spiel vor dem Problem stehe, es 50% der Anwesenden nicht recht machen zu können. Also sei es auch unmöglich, nach dem Spiel nur zufriedene Gesichter zu sehen. Jens Maxime beim Pfeifen: "Ein guter Schiedsrichter ist, wer konstant Regeln und Idee des Spiels in Einklang bringt und das Spiel so wenig wie möglich unterbricht, ohne die Kontrolle zu verlieren. Und wenn die bessere Mannschaft gewinnt und sich nach dem Spiel eigentlich keiner mehr an die Schiedsrichter erinnern kann, dann sind die Schiedsrichter erfolgreich gewesen" legt sich Jens fest. Aber er ergänzt auch: "Leider klappt das nicht immer, es sollte jedoch immer das Ziel sein."

Kritik an den Leistungen der Schiedsrichter gehört aber dazu, weiß Jens. Sie ist ein Teil des Jobs. Wer in der Öffentlichkeit agiere, müsse sich Kritik gefallen lassen können. Allerdings sollten die Auseinandersetzungen zwischen Schiedsrichtern und Trainern / Vereinen nicht in der Öffentlichkeit ausgetragen werden. Dies sei besser für den Basketball und helfe allen Beteiligten, das Gesicht zu wahren.

Jens bedauert, dass es manchen Trainern gelegentlich an genau jenem Respekt fehle, den sie selbst von den Schiedsrichtern einfordern, wenn sie Schiedsrichter (voreilig) kritisieren. Schiedsrichter könnten ja auch nicht zu den Trainern gehen und ihnen vorhalten, dass die falsche Taktik gewählt oder zu spät eine Auszeit genommen wurde. Und da erlebe man ja selbst in der ersten Liga so einiges... Wie ideal wäre es, wenn jeder Trainer auch eine Reihe von Spielen als Schiedsrichter geleitet hätte. Das Verständnis von der Trainerseite wäre mit Sicherheit um ein Vielfaches höher.


Bernd Materne

 

 

 

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