OBI Bau- und Heimwerkermarkt

 

 

Startseitechristmas_next.gifAllgemeineschristmas_next.gifNewschristmas_next.gifArchivchristmas_next.gifBasketball

Allgemeines

 Diskussionsforum

 Hilfe

 Gästebuch

 Impressum

 Leitartikel

 Links

 Mitglieder

 News

 Shop

 Thema des Monats

 Über "uns"

 

Organisationen

 Bundesligen

 DBB

 Regionalligen

 Landesverbände

 Euroleague

 FIBA

 International

 Luxemburg

 Österreich

 Rolli-Basketball

 Schweiz

 USA

 

News | Archiv |Basketball

 

 

Stuttgarter Tages Zeitung vom 23.11.99

 

 

"Wir müssen raus aus diesen miefigen Turnhallen''

 

 

 

 

 

 

Roland Geggus, Präsident des Deutschen Basketball-Bundes, spricht über Standorte, Fernsehverträge und die Zukunft der Nationalmannschaft

Morgen (19.30 Uhr) empfängt die deutsche Basketball-Nationalmannschaft im Rahmen des neu gegründeten Nations-Cups den Europameister Italien in der Stuttgarter Schleyerhalle. ¸¸Wir haben Stuttgart als Standort für einen Bundesligisten noch nicht abgeschrieben'', sagt der Präsident des Deutschen Basketball-Bundes, Roland Geggus, im Gespräch mit Stefanie Keppler.

Herr Geggus, ist bei der Vergabe der Spielorte für den Nations-Cup der Lokalpatriot bei Ihnen durchgekommen?

Sicher spielt das eine Rolle. Ich bin als Karlsruher daran interessiert, dass im Land hochklassiger Basketball geboten wird. Und Stuttgart ist einfach ein gutes Pflaster. Das hat sich schon bei der EM-Ausrichtung 1985 gezeigt, und auch beim letzten Länderspiel im Januar 98 gegen Griechenland - als 8600 Zuschauer in der Schleyerhalle für eine Superstimmung gesorgt haben. Ich halte Stuttgart für einen optimalen Standort für Basketball.

Und setzen darauf, irgendwann mal wieder Bundesliga-Basketball hier zu sehen.

Ich habe noch große Hoffnungen. Hier sind ideale Voraussetzungen, es gibt nicht zu viele renommierte Bundesligisten. Aber bisher ist es ein großes Drama. Es gab gute Ansätze mit der Sportregion Stuttgart, doch die hat schnell die Flügel hängen lassen.

Und Sie schauen sich das in Ruhe aus der Ferne an.

Wir sind ständig im Gespräch mit der Stuttgarter Messe und verfolgen gespannt die Diskussion um die geplante Großhalle. Das gemeinsame Ziel des DBB und der Arbeitsgemeinschaft der Basketball-Bundesliga (BBL) sind ja so genannte Großraumarena-Projekte. Der Trend geht immer mehr hin zu Basketball in Metropolen - wir müssen raus aus diesen miefigen Turnhallen.

Ist also ein Retortenklub wie die Frankfurt Skyliners auch ein Thema für Stuttgart?

Das Beispiel Frankfurt Skyliners ist ein Experiment, das zeigt, dass man durchaus auch einen Klub in eine andere, größere Stadt verpflanzen kann (vorher Tatami Rhöndorf, Anm. der Red.). Für Stuttgart wäre so etwas auch denkbar - eine regelmäßig nutzbare Halle ist aber die Voraussetzung. Wer weiß, vielleicht spielen die Ludwigsburger bis dahin auch wieder im Oberhaus - diese Kombination wäre natürlich optimal.

Und wie läuft das Experiment Frankfurt?

Ich bin positiv überrascht. Die Skyliners haben trotz starker Konkurrenz wie Eishockey auf Anhieb 3500 Zuschauer bei Spitzenspielen. Ob sie sich endgültig etablieren, kann man erst nach drei Jahren sagen. Vorbildlich ist auf jeden Fall das ganze Drumherum.

Ist die Ware Basketball denn ohne Entertainment und Show nicht mehr zu vermarkten?

Die Zeiten, in denen Gelder allein in die Spieler investiert wurden, sind vorbei. Das ging noch vor zehn Jahren, als Basketball noch ein Amateursport mit einem Gesamtvolumen von fünf Millionen Mark war. Heute sind es 40 Millionen, und die Anforderungen steigen. Bei der Hälfte der Klubs vermisse ich ein professionelles Umfeld. Das fängt bei der Unterhaltung der Zuschauer an, geht über Werbekonzepte, Betreuung der Sponsoren und Arbeitsbedingungen fürs Fernsehen.

Bei der überregionalen Fernsehpräsenz geht die Tendenz gegen null. Der bisherige Vertrag mit den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten läuft zum Jahresende aus.

Das ist eine spannende Frage. Wir erhoffen uns viel von einem neuen Vertrag. Der Deutsche Basketball-Bund ist durch die von uns beauftragte Agentur mit mehreren Partnern in Verhandlungen, und wir hoffen, in den nächsten zwei bis drei Wochen einen Vertrag abzuschließen - für die Übertragungsrechte der Nationalmannschaft. Und über die TV-Rechte der Bundesliga verhandelt die BBL künftig selber.

Großes Gedränge herrscht aber nicht.

Als Pro Sieben im Sommer ausgestiegen ist, da war ich ziemlich deprimiert. Inzwischen bin ich wieder optimistisch, dass zwei vernünftige Verträge herausspringen. Vor allem im Zusammenhang von Fernsehen und Internet ist Basketball wieder ein Thema geworden, denn die Internetgeneration der 13- bis 21-Jährigen ist genau unsere Zielgruppe.

Aber viel Geld aus einem TV-Vertrag ist ja wohl nicht zu holen.

Die Preise sind im Keller. Wir werden sicher keine Unsummen abkassieren können. Wichtiger sind uns garantierte Sendezeiten für die Spiele. Basketball bringt einfach noch nicht die ausreichenden Quoten.

Insgesamt also ein ganzes Ursachenbündel für die Misere.

Ja, es fehlt auch an Erfolgen deutscher Klubs bei internationalen Wettbewerben. Ein wichtiger Faktor ist daneben sicher die Nationalmannschaft. Seit dem EM-Titel 1993 haben wir keinen Fuß mehr auf den Boden bekommen. So etwas wirkt sich natürlich aus.

Es kann also nur besser werden, auch mit der Nationalmannschaft?

Die Erfolge haben bis 1999 gefehlt. Der siebte Platz bei der EM in Frankreich war aber ein Hoffnungsschimmer und der Startschuss zum Aufbruch. Vor allem weil der Erfolg mit einem Generationsumbruch verbunden war. Wir wollen mit diesem jungen Team in den nächsten Jahren international ganz vorne mitspielen. Zumindest eine Olympia- und eine WM-Platzierung unter den ersten Sechs sind als Ziel ganz klar vorgegeben.

Und der Countdown beginnt heute mit dem Nations-Cup.

Vor 2001 gibt es für die Mannschaften, die sich zwar für die EM in der Türkei, aber nicht für Sydney qualifiziert haben, kein Großereignis mehr. Deshalb haben wir den Nations-Cup ins Leben gerufen, der diese zwei Jahre überbrücken soll. Und den nehmen wir - wie die anderen vier Nationen Italien, Frankreich, Litauen, Türkei - unheimlich ernst.

Mit welchem Ziel?

Unser Team wird auf Vordermann gebracht. Es sollen junge Talente wie der Würzburger Robert Garret eingespielt werden. Außerdem wird sich zeigen, was das Team ohne einen Dirk Nowitzki leisten kann, der wegen seines Spielplans in der NBA nur zu einigen Spielen kommen wird. Was er dort bisher abgeliefert hat, ist unglaublich und lässt für die Zukunft hoffen - für die Nationalmannschaft.

 

 

 

Regeln

 Änderungen

 Ausarbeitungen

 Grundlagen

 Interpretationen

 Ordnungen

 Regelfragen

 Texte

 

Schiedsrichter

 Ausbildung

 Förderung

 Fortbildung

 Frauen

 Funktionäre

 Kritik

 Porträts

 Presse

 Psychologie

 Technik

 Tipps

 Vereine

 

Letztes Update:
28. Dezember 2002

 

© Axel Beckmann