Bukarest (dpa). Ein rumänischer
Fußball-Schiedsrichter ist auf dem Platz von empörten Spielern bewusstlos
geschlagen worden, ohne dass das Spiel deswegen beendet worden wäre. Aus der
Ohnmacht erwacht, waltete der Unparteiische weiter seines Amtes - allerdings auf
einem Stuhl sitzend, da er wegen der Verletzungen nicht mehr stehen konnte. Dies
berichtete am Donnerstag die rumänische Tageszeitung "Gazeta
Sporturilor".
Der Vorfall ereignete sich in der D-Liga im
südrumänischen Landkreis Dolj. Beim Spiel zwischen Agrifar Intorsura und Unirea
Tricolor Dabuleni stand es in der 44. Minute 2:1 für die Gäste. Dies ärgerte die
Gastgeber derart, dass sie den Schiedsrichter Dan Domenco brutal
zusammenschlugen. Der Mann sank zu Boden, nicht ohne vorher den Schlusspfiff
abzugeben. Auf Druck der brutalen Gastgeber wurde aber entschieden, das Spiel
fortzusetzen, mit Domenco als Linienrichter, schmerzgekrümmt auf einem Stuhl.
Agrifar nützte all dies nichts mehr: Es blieb beim 2:1 für Unirea.
Rumänische Schiedsrichter, Fußballspieler und
Trainer leben gefährlich. Bei Prügeleien auf dem Platz, oft unter Beteiligung
des Publikums, kommt es mitunter zu schweren Verletzungen. Die Mannschaft des
Erstligisten Steaua Bukarest entging nach einem verlorenen Spiel kürzlich nur
knapp dem Zorn enttäuschter Fans. Sie hatten den Mannschaftsbus überfallen und
mit Steinwürfen schwer beschädigt |